Die Arbeit «Flick-Wert» untersucht das Verhältnis zwischen industrieller Stickerei und Reparaturtechniken. Ich gehe davon aus, dass Reparaturtechniken einen ästhetischen Wert und Potential für die Gestaltung von Flächen bieten. Ist die Reparaturtechnik im Muster vorhanden, kann der Stoff mit derselben Technik repariert werden. Der Entwurf Flick-Wert wurde als Schifflistickerei produziert. Der Chiffon sowie der verwendete Faden ist aus Polyester, damit keine Mischgewebe entstehen. Die Arbeit ist 2020, während meinem Textildesignstudium an der HSLU, entstanden.

Die Wiefeltechnik ist, wohl aus historischen Gründen, unbeliebt und wird in der Regel mit Armut assoziiert(1) . Mein Ziel ist es, dass die Technik des Wiefelns durch die Anwendung ästhetisch wirkenden Materialien und durch das Sticken mit einer Schifflistickmaschine aufgewertet wird. Die Wiefeltechnik symbolisiert optisch und technisch den Aspekt der Verbindung.

Flick-Werk wird im Duden als etwas zusammengestückeltes oder eine nicht fachmännisch ausgeführte Arbeit bezeichnet. Durch die Umdeutung von Flick-Werk zu Flick-Wert soll der Begriff positiv besetzt werden.

(1) Heike Derwanz, 2018